Körperbau

Körperbau

Ich hatte bereits erwähnt, dass der Körperbau der Mauersegler sich von dem anderer Vögel unterscheidet und sie zu besonderen Flugkünstlern macht. Doch wo genau liegt dieser Unterschied?

Anders als bei „gewöhnlichen Vögeln“ hat sich beim Mauersegler, wie bei den Kolibris, der Ober- und Unterarmknochen zurückgebildet und die Hand- und Fingerknochen sind im Vergleich sehr lang. Dazu kommen an jedem Flügel zehn lange Handschwingen, die ihm eine Flügelspanne von bis zu 44 cm verleihen. Die Flügel selbst sind schmal und sichelförmig.

Mauersegler im Flug
Mauersegler im Flug (pau.artigas, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons)

Diese Flügel ermöglichen ihm ein kräftesparendes Segeln auf der großen Fläche in Relation zur Körpergröße und einem Gewicht von etwa 40 Gramm, gleichzeitig erlaubt die große Beweglichkeit die Anpassung der Flügelform sowohl in der Ausrichtung, als auch in der Länge. Für hohe Geschwindigkeiten und akrobatische Flugspiele kann er die Flügel zurückziehen, für den Gleitflug voll ausstrecken. Leichte Veränderungen der Kippstellung ermöglichen rasante Kehrtwendungen, Kurven oder Überschläge bei Geschwindigkeiten von 100, in Extremfällen bis zu 200 km/h.

Und diese Fähigkeiten werden vom Mauersegler ausgiebig genutzt. Sowohl für die Jagd nach Insekten, beim Trinken im Flug und auch bei den arttypischen Flugspielen und natürlich für seine langen Reisen zwischen dem Winter- und Sommerquartier leisten ihm seine Flügel gute Dienste.


Die Füße des Mauerseglers nutzt er dagegen nicht so ausgiebig. Dementsprechend reduziert ist deren Form, sie sind vergleichsweise kurz aber voll funktionsfähig. Er nutzt sie als Klammer- und Greifwerkzeug, kann sich damit z. B. gut an potentielle Nistplätze hängen und sogar klettern. Spitze Krallen sind dabei hilfreich und dienen auch als Waffe bei Kämpfen mit Artgenossen.

Für ausgiebiges Laufen sind sie dagegen nicht ausgelegt. Ein Irrglaube ist allerdings, dass einmal auf dem Boden gelandete Mauersegler nicht wieder starten können: Ein gesunder Mauersegler schafft dies sehr wohl und stößt sich dazu mit seinen kräftigen Füßen vom Boden ab. Findet man einen Segler, der partout nicht alleine losfliegt, stimmt etwas nicht, er könnte zu jung sein, krank, verletzt oder geschwächt. Ihn dann helfend in die Luft zu werfen ist allerdings der falsche Weg – er würde wohlmöglich wieder unsanft auf dem Boden landen und könnte sich dabei verletzen.

Der Umgang mit Fundvögeln ist auf der Seite der Mauersegler-Klinik in Frankfurt ausgiebig beschrieben:

https://www.mauersegler.com/found/

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